NAJU Kids im Interview

Silas, 14 Jahre

Silas mit Nico (älteres Bild !!)
Silas mit Nico (älteres Bild !!)

Frage: Was bewegt dich zum Engagement im Naturschutz?

 

Silas: Es macht Spaß und man bewegt sich draussen an der frischen Luft. Man lernt zu verschiedenen Jahreszeiten neue Plätze kennen.

 

Frage: Was hast du schon für Erfahrungen gesammelt?


Silas: Meine Erfahrungen sind sehr positiv. Es ist aufklärend und wissenswert und hat auch einen Unterhaltungswert. 


Frage: Was bedeutet der Naturschutz für dein Leben, gerade als Jugendlicher?


Silas: Gerade für uns Jugendliche ist das sehr wichtig. Wir sitzen oft zu viel vor dem Computer und bei solchen Aktivitäten kommen wir auch mal raus und können frische Luft schnappen. Ausserdem ist es nützlich für die Schule, bei Referaten zum Beispiel.


Frage: Was erwartest du vom Naturschutz?


Silas: Ich erwarte, dass er speziell auf bedrohte Arten eingeht und Schutzmassnahmen einleitet.


Frage: Was kann Naturschutz deiner Meinung nach bewirken?


Silas: Das die Artenvielfalt sich wieder einpendelt und sich auch bei uns ausgestorbene Arten wieder einfinden. Zum Beispiel ist der Wolf in den Bayrischen Wald zurückgekehrt. Wir kennen dort einen befreundeten Förster der uns davon berichtet hat.


Frage: Auf welchen Gebieten spielt er sich ab?


Silas: Auf allen Gebieten. Pflanzen, Tiere, Artenschutz.


Frage: Was hast du schon kennen gelernt?


Silas: Arten, die ich vorher nicht bewusst wahrgenommen habe. Zum Beispiel Unken. Man sieht sie zwar, beachtet sie aber nicht wirklich. Und auch bei den Nistkästen merkt man, dass da wirklich Arbeit dahintersteckt. Sie müssen ja gepflegt und regelmäßig kontrolliert werden. Zum anderen natürlich die Gestaltung von Tümpeln.


Frage: Wie stehen deine Eltern bzw. dein Umfeld zu deinem Engagement im Naturschutz?


Silas: Sie unterstützen mein Engagement, finden es gut und nehmen aktiv daran Teil.


Frage: Wie sind die Menschen in deinem Umfeld generell dem Naturschutz gegenüber eingestellt?


Silas: Auf die Schule bezogen gibt es nur ganz wenige, die eine positive Einstellung haben oder sich überhaupt damit beschäftigen. Sie finden sich zu cool dafür. Meine Freunde und ich waren in einem Waldkindergarten. Früher wurde uns die Natur auch nähergebracht. Deshalb mache ich beim NABU mit.


Frage: Siehst du Naturschutz eher als etwas persönliches, regionales, staatliches oder internationales an?


Silas: Ich sehe es als etwas internationales an.


Frage: Was bildet im Naturschutz deine persönliche Priorität?


Silas: Gerade das Thema mit der Artenvielfalt beschäftigt mich. Die C. Shepard Gruppe finde ich toll, weil ich deren Vorgehensweise bewundere. Sie verhindert Wahlfang. Hier im lokalen Bereich interessiert mich das Thema Tümpelreinigung besonders. Im Winter habe ich an einer solchen Aktion teilgenommen. 


Frage: Was wünschst du dir vom NABU?


Silas: Das er mehr für jüngere Leute, also Leute unter 16 Jahren macht. Und das von der Schule aus Pflichtveranstaltungen mit dem NABU stattfinden. Denn nur wenn es Pflichtveranstaltungen sind, kann man die Jugendlichen überhaupt dazu bringen, etwas für den Naturschutz zu tun oder zu Führungen und Vorträgen zu gehen. Ansonsten sind die sich ja einfach zu cool. Ich glaube nicht, dass man Jugendliche dazu motivieren kann, sich von selbst für den Naturschutz zu eingagieren. Für mich wünsche ich mir Ausflüge in größere Naturschutzgebiete oder Naturparks, nicht zu weit weg. Vielleicht an einem Wochenende in den Ferien. Altersspezifische Ausflüge zum Beispiel für 12-14 jährige. Man sollte die jüngeren und die älteren trennen. Man könnte ja einen Tag in einem Park und den nächsten Tag nicht speziell auf den Naturschutz bezogen verbringen.


Frage: Welchen Eindruck macht der NABU auf dich?


Silas: Ich wünsche mir, dass die Dinge etwas strukturierter und nach Terminplan verlaufen, damit man sich besser darauf einstellen kann.


Frage: Könntest du dir vorstellen Politiker zu werden?


Silas: Nein.


Frage: Was würdest du versuchen durchzusetzen?


Silas: Keine Schule mehr. Die Leute sollten sich freiwillig bilden. Es gäbe dann freiwillige Prüfungstermine. Es soll auch mehr im Naturschutz gemacht werden und der Staat sollte den Naturschutz finanziell mehr unterstützen. Der Staat sollte Prämien nach Leistung im Naturschutz vergeben.


Frage: Glaubst du, dass Politiker etwas bewirken können?


Silas: Wenn sie wollen, ja!


Frage: Was bewunderst du am meisten in der Natur?


Silas: Die Artenvielfalt und das sich alles im Gleichgewicht hält. 


Frage: Wie stehst du zum Thema Klimawandel?


Silas: Ich finde es nicht gut, wie mit dem Thema umgegangen wird. Man könnte noch viel mehr machen. Es gibt Länder, die gehen mit dem Problem gut um, wie zum Beispiel Deutschland mit seinen Windkraftprojekten oder Südamerika mit seiner Wasserkraft.


Frage: Welche Bedrohung siehst du durch fortwährende Umwelt- und Naturzerstörung auf uns zukommen?


Silas: Keine Natur mehr, keine Rückzugsgebiete mehr, in denen Tiere in Ruhe leben können. Für mich wäre ein Leben unter diesen Bedingungen karg und trist.


Frage: Was kann man im Privaten tun?


Silas: Man kann im Garten Nistkästen aufstellen, einen Teich anlegen und Laufhaufen aufschütten.


Frage: Wo hast du intakte Natur/Naturzerstörung aus nächster Nähe gesehen?


Silas: Intakt im Wald, in Biotopen und in Naturschutzparks. Als wir in Spanien waren, gab's Naturschutzparks mit Canyons und Gebirgen. In den Pyrinäen mit besonderem Schutz. Man wurde per Schilder darauf aufmerksam gemacht, Abfälle mitzunehmen, nicht in's Wasser zu gehen und die Tiere nicht zu stören. Ich habe auch kurz ein Murmeltier gesehen. Es gab extra angelegte Pfade für Wanderer. Alles ist geregelt durch Rangerpersonal, die dort aufpassen. Es gibt spezielle Öffnungszeiten. Man darf mit dem Auto überhaupt nicht hinfahren. Man kann nur mit Bussen hingelangen. Sobald es dunkel wird, endet der hinfahrende Verkehr. Ein Beispiel wo die Harmonie für mich in der Natur sichtbar ist.


Wo neue Sachen gebaut werden, gibt es Zerstörung. Ich denke da zum Beispiel an Industriegebiete. Man findet es nicht gut, dass es geschieht, aber man kann als Einzelnder nichts dagegen unternehmen. Am Liebsten würde ich eingreifen, es verhindern und regulieren, wo gebaut wird und wo nicht.