Natur erhalten,
Ressourcen schützen
- mit Begeisterung für die Natur
Die NABU Ortsgruppe Markgröningen möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten, sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an endlichen Ressourcen verfügt.
Auf diesen Seiten möchten wir Ihnen unsere Arbeit vorstellen und Perspektiven für eine lebenswerte Zukunft entwickeln. Erfahren Sie mehr über uns!
Vogelkundliche Morgenwanderung Leudelsbachtal & Hammelrain
Termin: Sonntag, den 26.03.2023
Treffpunkt: Parkplatz Tammer See
Uhrzeit: 7:00 - 10:30 Uhr
Ansprechpartner: Ronald Meinert
„Wildbienen in unseren Gärten“
Gut besucht war der erste Vortrag des NABU Markgröningen nach zwei Jahren Corona-Pause. Sabine Holmgeirsson vom NABU Landesverband BW referierte in ihrem Vortrag über die heimischen „Wildbienen in unseren Gärten“ ganz hautnah, in dem sie ihre Ausführungen immer auch mit Bildern aus ihrem eigenen Garten in Weil der Stadt (Kreis Calw) untermalte.
In einem ersten Teil stellte sie viele verschiedene Arten, deren Lebensräume und Lebensbedingungen vor. Die große Leistung der oft winzig kleinen Wildbienen bis hin zu den teils recht großen und imposanten Hummeln besteht – wie bei den Honigbienen - in der Bestäubung von Blütenpflanzen. Ohne diese würden wir viele für uns heute selbstverständlich überall erhältliche Obst- und Gemüse-Produkte nicht kaufen können. Wirtschaftsforscher beziffern die Leistung der fleißigen Helfer allein in Deutschland jährlich auf ca. 8 – 10 Milliarden Euro.
Wildbienen haben sich im Laufe der Evolution zu Spezialisten entwickelt. Viele der Arten benötigen ganz bestimmte Pflanzen, um von ihnen deren Pollen und deren Nektar „zu ernten“. Sie bauen sich je nach Art Brutröhren in Totholz, Sand- und/oder Lößlehmböden, in Pflanzenstängel oder in Schneckenhäuser. Jede Art braucht ihren eigenen Lebensraum.
Was bedeutet dies nun für unsere Umwelt oder eben auch für unsere Gärten?
Wir Menschen tun gut daran, ihnen diese Umweltbedingungen zu geben, zu schaffen oder zu erhalten. Also keine bis ins Detail aufgeräumten oder durchgestylten Gärten, sondern „wilde Ecken“ erlauben mit Totholzhaufen, einem kleinen Sandhaufen in der Sonne, eine offene Wasserstelle in einem großen Blumentopfuntersetzer mit ein paar Steinen drin, damit sie kleinen Flieger absitzen können oder sogar einen Lesesteinhaufen, in dem sie Schutz finden.
Säen Sie heimischen Wildblumensamen in eine Ecke mit magerem Boden, den Sie durch einen Eintrag von Substrat selbst herstellen können. Mähen Sie diese Fläche nur im Juli und September/Oktober je einmal und lassen Sie die Pflanzenstängel über den Winter stehen. Es reicht, wenn Sie diese im März abschneiden, auf der Fläche die restlichen Samen ausklopfen und am Rand auf einen Haufen legen. So können sich die noch als Eier in den Stängeln enthaltenen Insekten im Frühjahr zu Larven und Puppen entwickeln. Daraus entstehen wieder junge Bestäuber. Und – haben Sie Geduld. Die Natur funktioniert nicht auf Knopfdruck. Manchmal dauert es eine Weile, bis sich die Dinge so entwickeln, wie Sie es sich vorstellen. Hauptsache, Sie machen der Natur ein Angebot.
Wir hätten den Ausführungen von Sabine Holmgeirsson noch stundenlang zuhören können. Die Besucher konnten am
Schluss noch ihre persönlichen Fragen stellen. Es war ein kurzweiliger Abend. Helmut Schäfer bedankte sich im Namen
der NABU-Gruppe Markgröningen bei der Referentin mit einem kleinen Geschenk – einem Naturführer für Ausgeschlafene
zu Orten, an denen es ebenfalls teils „wild“ zugeht. Das hat gepasst.
Am Samstag 28.Januar 2023 trafen sich einige Aktive des NABU zur dritten und letzten Freischneideaktion an der alten Römerstraße an der Brennerin. Der erste Abschnitt wurde am 29.Januar, der zweite am 3.Dezember 2022 bearbeitet.
Die Bezeichnung alleine ist ein Hinweis auf das mutmaßliche Alter dieses uralten Hohlweges. Dieser Weg hat mit der Flurbereinigung vor ca. 20 Jahren seine Bedeutung für landwirtschaftliche Fahrzeuge verloren. Mit dieser weitgehenden Aufgabe der ursprünglichen Nutzung ging auch Stück für Stück die für diese Kulturlandschaft typische Pflanzengemeinschaft für offene Böschungen zurück.
Das Ziel der Freischneideaktion war es, wieder Raum für diese Pflanzengemeinschaft zu gewinnen. In letzten Schritt wurde das dritte Drittel des Hohlweges bearbeitet. Damit die Wildtiere sich auf die Situation einstellen können, wurde der Weg abschnittsweise freigeschnitten.
Die Arbeit erfolgte in Kooperation mit der Stadt Markgröningen, der Unteren Naturschutzbehörde und wäre ohne den Einsatz professioneller Maschinen unserer beteiligten Landwirte nicht möglich gewesen.
Ein heißer Tee wärmt bei den ungemütlichen Temperaturen.
Bei der großen NABU-Zählaktion wurden dieses Mal deutlich weniger Vögel gesichtet. Im Schnitt wurden 33,4 Vögel pro Garten gemeldet, 2022 waren es noch 35,5.
„Es ist zunächst einmal nicht problematisch, wenn weniger Vögel in die Gärten kommen“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. 2022 sei ein „Mastjahr“ gewesen. Mastjahre sind Jahre, in denen Bäume besonders viele Früchte ausbilden. In diesen Jahren finden dann auch Waldvögel besonders viel Nahrung auf dem Boden. Allerdings gebe es Mastjahre in immer kürzeren Abständen. Vermutliche Ursache ist die Klimakrise. „Das kann die Bäume auszehren und so auf lange Sicht auch zum Problem für unsere Vogelbestände werden“. Aus den Wäldern kamen wohl deshalb einige Arten auch seltener an die Futterstellen. Neben Kernbeißer, Buntspecht und Buchfink wurde in diesem Jahr besonders selten der Eichelhäher (s. Foto) gesichtet. Außerdem hat der milde Winter dafür gesorgt, dass typische Wintergäste aus Nord- und Osteuropa nicht nach Deutschland gezogen sind.
An der Spitze der Rangliste gab es indes keine Veränderungen: Auf den ersten drei Plätzen liegen wie im vergangenen Jahr Haussperling, Kohlmeise und Blaumeise. Es folgen Amsel, Feldsperling, Elster und Buchfink.
Ausführliche Informationen finden Sie hier.
Allein der durch den Klimawandel verursachte zusätzliche Verlust von wildlebenden Pflanzen und Tierarten wird von Experten auf 30 Prozent geschätzt!
Das Tempo, mit dem die globale Temperatur ansteigt, macht zum Beispiel den Langstreckenziehern unter den Zugvögeln, wie Trauerschnäpper und Gartenrotschwanz, besonders zu schaffen. Im Unterschied zu den Kurz- und Mittelstreckenziehern gelingt es ihnen weitaus weniger gut, ihr im Erbgut fixiertes Zugverhalten den veränderten klimatischen Verhältnissen anzupassen. Den Winter verbringen sie in Afrika bis südlich der Sahara. Der Zeitpunkt zum Rückzug in die europäischen Brutgebiete ist genetisch festgelegt: Sie sind deshalb weitaus weniger flexibel, sich an die veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen, als Zugvögel, die im Süden Europas überwintern. Diese können den Beginn des Rückzugs stärker vom tatsächlichen Wetter abhängig machen. Deshalb finden sie oft nur noch Brutgebiete vor, die schon besetzt sind. Da sich Insekten den milderen Temperaturen rascher anpassen und sich früher im Jahr entwickeln, fehlt es den Spätheimkehrern immer öfter auch an ausreichender Nahrung, um die hungrige Schar an Jungvögeln großzuziehen.
Auch in Markgröningen sind der Klimawandel und seine Folgen in der Natur unmittelbar zu sehen und zu hören. In der letzten Monatrsunde haben die Teilnehmenden ein paar Eindrücke zusammengetragen:
Die Fledlerche ist zurück, die ersten Zecken haben schon Blut gesaugt. Die Feuersalamander sind unterwegs zu ihren Laichplätzen. Wir hören Vögel wie den Gartenbaumläufer singen. Die stinkenden Nieswurz blüht schon seit Dezember, Gänseblümchen, Löwenzahn, Primeln seit Anfang Januar. Alles Phänomene, die um einige Wochen verfrüht eintreten.
Diese Beobachtungen sind einmal mehr Motivation und Anreiz für die Markgröninger Ortsgruppe, sich dafür zu engagieren, auch weiterhin eine lebens- und liebenswerte Umwelt zu erhalten.
Ausführliche Informationen finden Sie hier.
Im Frühling gibt es überall Nachwuchs in der Natur. Bitte nehmen Sie zum Schutz der Jungvögel und anderer Tierbabies Ihre Hunde an die Leine!
Wer Jungvögel oder Tier-Babies findet, sollte sich zuerst vergewissern, ob nicht doch die Eltern der Jungtiere in der näheren Umgebung sind. Dazu sollte man die Tiere an Ort und Stelle belassen und die Situation eine Weile (ca. 30 Minuten) aus einer gewissen Distanz beobachten. Unter Umständen ein paar Stunden später wieder kommen und nachschauen, ob die Jungtiere noch da sind und ob sie nach den Eltern rufen. Meist sind die Eltern in der Nähe und beobachten die Situation ebenfalls. Altvögel z. B. füttern ihre Jungen auch noch, wenn sie aus dem Nest gefallen sind. - Erst wenn man sich sicher ist, dass die Jungtiere keine Hilfe mehr zu erwarten haben, können Sie die Jungtiere vorsichtig mit Handschuhen aufnehmen und in einem Karton mit Luftlöchern zum Tierheim bringen. Als Erstversorgung kann man den Tieren zunächst etwas Wasser geben – entweder in einem Gefäß (oder in einem umgedrehten Gurken- oder Marmeladeglasdeckel) oder das Wasser einfach über den Finger in den Mund tropfen lassen.
Tierheim Ludwigsburg
Kugelberg 20 (von Hoheneck nach Freiberg – links abbiegen)
Tel. 07141 – 6434684 oder 07141 – 250410
oder per Notruf 0180 5009754
Bereits im letzten Jahr hat eine Studie aus den Niederlanden erwiesen, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Tod von Jungvögeln und Hundehaaren gibt. Bei der Untersuchung von toten Jungvögeln haben die Forscher in ihnen hohe Konzentrationen von Antiparasitika entdeckt. Dabei handelt es sich um Wirkstoffe, die Hunde gegen Zecken und Flöhe schützen sollen (Fipronil bzw. Imidacloprid). Die Forscher gehen davon aus, dass die Elternvögel Haare von Hunden als Nistmaterial verwendet haben, die mit Antiparasitika behandelt wurden. Dies wurde durch Haarproben aus Vogelnestern bestätigt, die die gleichen Schadstoffe wie in toten Nestlingen aufwiesen. Daraus wurde geschlossen, dass Nestlinge diese Substanzen über die ungefiederte Haut aufnehmen.
Wie kann man die Jungvögel schützen?
Wenn Hundehalter ihre Hunde mit Antiparasitika behandeln, sollten Sie deren ausgebürstete Haare nicht für Vögel zugänglich im Freien entsorgen, sondern im Hausmüll. Dadurch wird zuverlässig verhindert, dass die belasteten Hundehaare als Nistmaterial verwendet und Jungvögel dadurch geschädigt werden.
Vielen Dank an unseren ortsansässigen Jäger, Manfred Decker, der uns auf diese Information aus der Jagdzeitschrift hingewiesen hat.