Wie wäre es mit einem mähfreien Mai? Dieser wird in Großbritannien schon lange als „No Mow May“ von vielen Rasenbesitzern praktiziert.
Im Mai sind viele Insekten noch schutzlos, da sie erst jetzt aus der Winterruhe kommen.
Außerdem sind im Frühjahr wichtige Nahrungsquellen für Insekten noch rar. Ein perfekt gepflegter Rasen bietet Insekten kaum Futter und Nistmöglichkeiten. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich der Anteil an nektarreichen Blüten um ein Zehnfaches erhöht, wenn man den Rasenmäher häufiger stehen lässt. So können heimische Wildblumen der Insektenwelt Nahrung zur Verfügung stellen. Letztendlich profitiert auch unsere Vogelwelt von solchen Maßnahmen, da die Vogelbrut in den ersten Wochen nur Insekten fressen kann.
Wem eine große Fläche ungemähter Rasen zu unordentlich erscheint, kann zumindest einen Teil ungemäht stehen lassen. Einzelne "wilde Ecken" oder eine ungemähte Stelle inmitten des gepflegten Rasens ist für Insekten und andere Tiere bereits eine große Hilfe.
Wichtig ist, dass das Schnittgut nicht auf der Fläche liegen bleibt, sondern an anderer Stelle kompostiert oder als Mulch genutzt wird. Blühende Wiesenblumen bevorzugen einen mageren Standort, deshalb ist auch keine Düngung notwendig. Ganz ohne Kosten wird die Wiese immer schöner!
Im Mai freuen sich Insekten z.B. über folgende Pflanzen: Akelei , Prachtspieren, Ehrenpreis, Glockenblume, Malven, Tränendes Herz, Petunien und blühende Küchenkräuter.
Auf dem Balkon können nach den Eisheiligen folgende insektenfreundliche Blumen gepflanzt werden:
Vanilleblume, Wandelröschen, Kapuzinerkresse, Lavendel, Margeriten, Salbei, Eisenkraut, Goldlack, Hornveilchen, Duftwicken, Prunkwinden.
Akelei (Fotos von Gerhard Pflüger)
Im April kommt der Frühling richtig in Gang: Obstbäume fangen an zu blühen, viele Zugvögel sind schon zurückgekehrt und singen. Die ersten Schmetterlinge sind im Garten zu entdecken und die Insekten sind wieder aktiv. Auch die gärtnerischen Aktivitäten kommen wieder voll in Schwung. Wie können Sie dabei in diesem Monat Wildbienen, andere Insekten und Tiere unterstützen? Hier einige leicht umzusetzende Tipps.
Vertrocknete Stauden behutsam entsorgen
Jetzt ist die beste Zeit, die Beete zu putzen und die Stauden zurück zu schneiden. Die Stauden kann man vorsichtig auf einen lockeren Haufen legen, damit die letzten Wintergäste noch ausschlüpfen können.
Natürlich Düngen
Zum Düngen brauchen wir keinen schädlichen Kunstdünger; gute Alternativen sind Brennnesseljauche, Gründüngung und eine Mulchschicht.
Vogeltränke aufstellen
Vogelbäder gibt es im Gartenhandel. Eine flache Schüssel, ein Blumentopf-Untersetzer oder ein Suppenteller tun es aber auch. Stellen Sie die Vogeltränke an einer gut einsehbaren Stelle auf, damit keine Katze die Badegäste überrascht. Ein Baum in der Nähe ist gut, dort trocknen sich die Vögel nach dem Bad. Zur Vermeidung von Krankheiten achten Sie darauf, dass das Wasser sauber bleibt. Täglicher Wasserwechsel, Ausspülen und Sauberwischen gehören zum Pflichtprogramm.
Übrigens: in regenarmen Zeiten freuen sich auch Insekten über dieses Wasserangebot.
Insektenfreundliche Pflanzen anbauen
Grundsätzlich gilt, dass solche Pflanzen besonders bienen- und insektenfreundlich sind, die reichhaltig an Nektar und Pollen sind. In Deutschland gehören vor allem die Vertreter folgender Pflanzenfamilien dazu: Rosengewächse, Raublattgewächse, Korbblütler, Lippenblütler, Doldenblütler, Hülsenfrüchtler, Schmetterlingsblütler .
Im April freuen sich Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten z.B. über die Blüten von Obstbäumen, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Katzenminze, Blaukissen, Küchenschelle, Vergissmeinnicht.
Schlüsselblumen
In diesen Tagen, besonders wenn die Sonne intensiver scheint, die Temperaturen steigen und es nach Frühling riecht, zieht es uns nach draußen. Im März beginnen wir, unseren Garten für die neue Saison vorzubereiten. Das ist die Gelegenheit, in die Planung auch Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt einzubeziehen. Wie wäre es mit ein paar guten Vorsätzen fürs neue Gartenjahr?
Hier einige leicht umzusetzende Tipps:
Im März freuen sich Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten z.B. über Veilchen, Primeln, Schlüsselblumen, Buschwindröschen, Lerchensporn, Leberblümchen, Kornelkirschen, Salweiden und Schlehen.
So bieten Sie einen idealen Lebensraum für die unterschiedlichsten Tiere, die es in unserer verarmenden Landschaft immer schwerer haben, ausreichend Nahrung und Unterschlupf zu finden.
Insekten sind für das Gleichgewicht der Ökosysteme unentbehrlich. Sie sind für die Bestäubung von Nutz- und Wildpflanzen zuständig, verbessern die Fruchtbarkeit des Bodens, sind wichtige Nützlinge in der Forst- und Landwirtschaft. Sie bilden eine wichtige Nahrungsquelle für eine Vielzahl weiterer Tiergruppen wie Vögel, Säugetiere, Amphibien oder Reptilien.
Doch in den letzten Jahrzehnten sind bekanntermaßen ihre Bestände dramatisch zurückgegangen.
Wer einen eigenen Garten oder auch nur einen Balkon hat, kann einen Beitrag dafür leisten, Insekten einen Lebensraum und Nahrung zu bieten. Viele Tipps und Anleitungen, was der /die Einzelne im Garten oder auf dem Balkon anpflanzen kann, finden sich unter: www.NABU.de/gartenvielfalt
Für die schon früh im Jahr fliegende Insekten ist das Nahrungsangebot noch besonders karg. Daher sollten insektenfreundliche GärtnerInnen auf jeden Fall möglichst viele Frühblüher pflanzen.
Im Februar freuen sich Wildbienen und Co. z.B. über Winterlinge, Gänseblümchen, Winterjasmin, Lenzrosen, Schneeglöckchen, Krokusse, Seidelbast.
Winterlinge, Lenzrosen und Seidelbast
Igel im Garten: Tierische Leckerbissen gesucht
Darf Laub sowie Grün-, Baum- und Heckenschnitt in einer Gartenecke oder unter Hecken und Bäumen liegen bleiben, finden die Stacheltiere dort viele Leckerbissen. An einem geschützten Platz können sie frostfrei überwintern. Auf ihrem Speiseplan stehen vor allem Käfer, aber auch andere Kleintiere, die sich unter dem Laub verstecken.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Das Füttern von Vögeln zur Winterzeit hat nicht nur in Deutschland eine lange Tradition. Es ist bei vielen Vogelfreund*innen beliebt und von Beginn an auch in unserem Verband verankert. An Futterstellen lassen sich die Tiere aus nächster Nähe beobachten. So ist das Füttern nicht nur ein Naturerlebnis, sondern vermittelt zudem Artenkenntnis. Das gilt besonders für Kinder und Jugendliche, die immer weniger Gelegenheit zu eigenen Beobachtungen und Erlebnissen in der Natur haben. Der NABU empfiehlt daher die Winterfütterung, auch wenn wir damit keine bedrohten Tierarten schützen können, da diese gar nicht zu de Futterstellen im Garten kommen.
Wichtig ist dabei, folgende Regeln einzuhalten:
Ausführliche Infos finden sie hier.
Gärten sind wichtige Rückzugsorte für Igel, Insekten und Amphibien. Mit wilden Ecken und einfachen Maßnahmen finden sie ein gemütliches Plätzchen zum Überwintern. Es macht kaum mehr Arbeit, im Gegenteil oft sogar weniger, einen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt im eigenen Garten zu leisten.
So manch einem Kleingärtner ist er ein richtiger Dorn im Auge - Nachbars Naturgarten. Schnecken und anderes Ungeziefer tummelt sich dort fröhlich inmitten von Unkraut und einem wilden
Durcheinander von Blumen und Beeren von denen keiner so genau weiß, wie die überhaupt dort hingekommen sind... Der eigene akkurat angelegte Garten ist in Gefahr, der nachbarschaftliche
Kontakt
gerät in Schieflage...
Aber schauen wir doch einmal genau hin, was dort, im ungeordneten, anarchischen Chaos des Naturgartens tatsächlich passiert. So chaotisch ist das nämlich garnicht. Im Gegenteil, gerade im Naturgarten hat alles seine Ordnung und seinen Platz.
Kleine geschichtliche Exkursion
Erstmalig erwähnt wurde der Naturgarten bereits im 18. Jahrhundert. Später dann, ab dem 19. Jahrhundert beeinflusste der sogenannte Landschaftsgarte alle nachfolgenden Gartenströmungen. Der späthistoristische Landschaftsgarten des ausgehenden Jahrhunderts repräsentierte das aufstrebende Bürgertum. Der Garten wurde zunehmend zu einem Betätigungsfeld des Bildungsbürgers.
Erst im 20. Jahrhundert wurde der Naturgarten als eigene Stilrichtung etabliert. Allerdings bleibt er eine Strömung innerhalb des „Gartens im 20. Jahrhundert“ der durch die Moderne geprägt ist. Entsprechend verlaufen die Entwicklungen des Naturgartens zeitlich parallel mit denen des Reformgartens, des Architekturgartens, des Landschaftlichen Wohngartens und den Gartenschöpfungen der Postmoderne. Einerseits grenzen sich die genannten Stile deutlich und besonders intellektuell voneinander ab, und dennoch findet man in den einzelnen Gartenstilen immer wieder gleiche oder sich ähnelnde Aspekte. Gemeinsam haben alle, dass die erwähnten Gartenformen als Abbild einer gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Naturverständnis und -Verhältnis interpretiert werden können. gerät die naturnahe Gartengestaltung wieder vermehrt in den Fokus der Allgemeinheit.Durch die breiter werdende gesellschaftliche Abstützung von Umweltthemen gerät die naturnahe Gartengestaltung wieder vermehrt in den Fokus der Allgemeinheit. (Quelle: Wikipedia)
Die Bedeutung des Naturgartens
Naturgärten beherbergen in der Regel eine große Artenvielfalt. Allzu viele wissenschaftliche Untersuchungen gibt es hierzu allerdings nicht. Im niedersächsischen Osnabrück wurde ein 2600 Quadratmeter großer Naturgarten auf Biodiversität untersucht. Eine der wenigen wissenschafltichen Arbeiten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Innerhalb von fünf Jahren wurden 18 verschiedene Säugetiere, 69 Vogelarten (davon 27 Brutvögel), 16 Tagfalter- und 12 Hummelarten nachgewiesen, darunter einige seltene und gefährdete Arten der Roten Liste. Diese Vielfalt wird hauptsächlich drei Faktoren zugeschrieben: dem Strukturreichtum des Gartens, dem Vorhandensein kaum begangener Ruhezonen und der Anbindung an weitere, teilweise ebenfalls naturnah bewirtschaftete Freiflächen.
Strukturreichtum
Der Strukturenreichtum im Naturgarten bietet Lebensraum für viele Arten mit ganz unterschiedlichen Ansprüchen. Gemüse-, Blumen- und Kräuterbeete, Beeren- und Ziersträucher, Obstbäume, Wiesen und Rasen, Hecken; Krautsäume und feuchte Zonen, Bruchsteinmauern, Flächen mit Totholz und aufgeschichtetem Schnittgut, Komposthaufen und Wege werden von jeweils charakteristischen Artengruppen genutzt. Zudem gibt es viele Tiere, die für ihre Entwicklung gleich mehrere solcher Kleinstrukturen benötigen. Das Grüne Heupferd legt seine Eier in den offenen Boden, lebt als Jungtier in der Krautschicht und geht nach abgeschlossener Entwicklung ins Laub von Büschen und Bäumen. Glühwürmchen brauchen wie die Schnecken, von denen sie sich ernähren, nebeneinander warme, besonnte Flächen und schattige, feuchte Stellen, wo sie sich an warmen Sommertagen zurückziehen können. Der Zilpzalp, ein recht häufiger Gartenbewohner, brütet am Boden, die weiblichen Tiere pflegen auch in Bodennähe und der Krautschicht zu jagen, während dagegen die männlichen Vögel als Jagdgebiet und Singwarte Baumkronen bevorzugen.
Die Bedeutung von Naturgärten für die Biodiversität darf nicht unterschätzt werden. Der Wert für die Erhaltung der Biodiversität liegt nicht zuletzt in den Gärtnerinnen und Gärtnern. In Naturgärten sind Menschen am Werk, die genau hinschauen, Freude an Entdeckungen haben, Veränderungen wahrnehmen, Neugier entwickeln und sich daran freuen, dass sie die paar Quadratmeter, für die sie verantwortlich sind, mit andern Lebewesen teilen. Solche Menschen tun der Welt gut, nicht nur auf den paar Quadratmetern.
Der Weg zum eigenen Naturgarten
Eine erste Anleitung zur Erschaffung Ihres eigenen Paradieses finden Sie hier. Wenn Sie bereits einen Naturgarten Ihr Eigen nennen, können Sie gerne ein paar Fotos
an k.woehler@bluescript.org (Webmasternin)
schicken. Wir werden diese dann in einer kleinen Bildergalerie veröffentlichen.