Die Herbstzeitlose oder Herbst-Zeitlose (Colchicum autumnale) gehört zur Familie der Zeitlosengewächse. Sie blüht von August bis November.
Sie wächst vor allem auf feuchten, nährstoffreichen Wiesen und an Böschungen, gerne an sonnigen oder halbschattigen, warmen und windgeschützten Standorten, auch in lichten Auenwäldern.
Die krokusähnlichen zart lilafarbenen Blüten treiben direkt aus der Knolle und kommen so direkt aus dem Boden - ohne Blätter. Die Blätter erscheinen zusammen mit der noch unreifen Kapselfrucht erst Frühling.
Der deutsche Trivialname Herbstzeitlose leitet sich davon ab, dass die Pflanze im Herbst blüht, wenn fast alle anderen Pflanzen schon verblüht sind) und daher mit ihrem Aufblühen den Beginn der Herbstzeit „lost“ (Losen bedeutet im Althochdeutschen Vorhersagen).
Vorsicht, hochgiftig!!
Alle Pflanzenteile enthalten das hochgiftige Alkaloid Colchicin, das zu Krämpfen, Lähmung und Tod führt. Auch für Weidetiere kann der Verzehr von Heu mit dem getrockneten Kraut der Herbstzeitlose gefährlich werden, und da die Alkaloide in die Milch übergehen, besteht ein Risiko für Konsumenten. Deshalb müssen Wiesen für die Gewinnung von Heu oder Silage, von Herbstzeitlosen befreit werden.
Eine besondere Gefahr besteht, weil die Blätter der Herbstzeitlosen denen des Bärlauch sehr ähnlich sind. Dadurch kommt es immer wieder zu Vergiftungsfällen (wie bei den ebenfalls ähnlichen giftigen Maiglöckchen) auch mit tödlichem Verlauf, zumal beide Pflanzen an ähnlichen Standorten und zur gleichen Zeit wachsen. So wurden sie z.B. im letzten Frühjahr dicht nebeneinander bei uns im Siegental gefunden. Gleich daneben übrigens auch die ebenfalls sehr ähnlichen Blätter der Bocksriemenzunge, einer Orchideenart.
Wichtige Unterscheidungsmerkmale: Die Blätter der Herbstzeitlosen sind auffallend dicklich-steif, an der Spitze zusammengezogen und leicht linksschraubig verdreht im Gegensatz zu den dünnen, ebenen und rasch schlaffen Blättern von Bärlauch.