In Hecken, in lichten Wäldern, am Waldrand fallen uns im Februar die roten Zweige des Roten Hartriegel (Cornus sanguinea) auf.
Die Rinde der jungen Zweige wird vor allem im Herbst und Winter an der Sonnenseite durch Anreicherung von Anthocyan blutrot. Leuchtend rot ist auch die Herbstfärbung der Blätter, allerdings nur an jungen Trieben.
Den Namen Hartriegel verdankt der Strauch seinem harten Holz, das früher zum Drechseln benutzt wurde und die kräftigen Äste dienten früher als Querhölzer zum Verriegeln von Toren. Das fette Samenöl wurde bis ins 18. Jahrhundert auch zu Brennzwecken verwendet.
Im Mai und Juni öffnen sich die weißen Blüten, die vielen Insekten Nahrung bieten: Honigbienen, Wildbienen, Wespen, Käfer und Falter und Fliegen. Von den Blättern ernähren sich zahlreiche Raupen.
In manchen Jahren bildet der Rote Hartriegel im frühen August ein zweites Mal Blüten, so dass diese dann gleichzeitig mit den heranreifenden Früchten am Strauch zu finden sind.
Ab September werden die schwarzblaue Früchte reif und bieten vielen Vogel- und Säugetierarten Nahrung. Für Menschen sind sie roh bitter und ungenießbar. Zwar sind sie nicht stark giftig, der Verzehr kann aber zu Magen-Darmproblemen führen. Besonders für Kinder und manche Haustiere sind sie unverträglich. Gekocht verlieren die Vitamin-C-haltigen Früchte ihre Toxität und können zu Säften und Marmelade verarbeitet werden.
Eng verwandt ist der Hartriegel mit der Kornelkirsche, die manchmal auch als Gelber Hartriegel bezeichnet wird.
Der Rote Hartriegel bildet sehr stark Ausläufer und abgesenkte Zweige bewurzeln sich leicht.