Wespen und Hornissen

Alle Wespenarten sind Jäger, die zur Aufzucht ihrer Brut eiweißreiches Futter in Form von erbeuteten Insekten benötigen. Sie nehmen damit eine wichtige Regulationsaufgabe innerhalb der Tierwelt wahr. Die ausgewachsenen Tiere ernähren sich dagegen von Kohlenhydraten, die aus Baumsäften, süßen Obstsäften, Blütennektar oder auch Honigtau der Blattläuse an Waldbäumen gewonnen werden.

Von den insgesamt acht typischen sozialen Faltenwespenarten werden nur zwei Arten dem Menschen mitunter lästig.

 

Ein herzliches Dankeschön für Texte und Bilder geht an die Wespen- und Hornissenexpertin Martina Wonner. 


Die Deutsche Wespe (Paravespula germanica)

Deutsche Wespe
Deutsche Wespe

Jahreszeitliches Auftreten:

Langer Lebenszyklus. Größte Volksstärke meist erst gegen Mitte September. Überwinternde Jungköniginnen ab Anfang Mai, Arbeiterinnen von Anfang Juni bis Ende Oktober, Jungköniginnen und Männchen von Mitte August bis Ende Oktober. Absterben des Volkes Ende November / Anfang Dezember.

 

Volksstärke:

1000 – 7000 Tiere

 

Nest:

Nest aus verwittertem Holz – grau. Mitunter sehr groß mit bis zu zwei Meter Nestumfang.

Nistet unterirdisch oder in dunklen oberirdischen Hohlräumen wie Zwischendecken in Gebäuden, Gerätehütten und Dachböden, jedoch niemals offen im Freien.

 

Verhalten:

Bildet große Staaten und löst mit der Gemeinen Wespe alle drei bis fünf Jahre die sogenannten „Wespenplagen“ aus. Dabei können sie recht lästig werden. Stechen, wenn sie gedrückt oder versehentlich angefasst werden.

 

Besonderheiten:

Geht an süße Nahrungsmittel (Kohlenhydrate). Auch süßes Obst, besonders Fallobst wird gerne aufgesucht.

Nest der deutschen Wespe auf einem Dachboden
Nest der deutschen Wespe auf einem Dachboden

Die Gallische Feldwespe (Polistes dominulus)

Gallische Feldwespe
Gallische Feldwespe

Jahreszeitliches Auftreten:

Kurzer Zyklus. Überwinterte Königinnen erscheinen bereits an warmen Apriltagen, Arbeiterinnen etwa ab Anfang Juni, Jungköniginnen und Männchen von Ende Juli bis zum Herbst.

 

Volksstärke:

10 – 30 Tiere

 

Nest:

Nest aus verwittertem Holz, daher grau. Das Nest besteht nur aus einer Wabe ohne Nesthülle, Vertikal oder geneigt hängend.

 

Verhalten:

Harmlose Wespenart, die selbst bei Störungen im Nestbereich nicht aggressiv wird. In keiner Weise schädlich oder lästig.

Das Nest der Gallischen Feldwespe
Das Nest der Gallischen Feldwespe

Die Gemeine Wespe (Paravespula vulgaris)

Gemeine Wespe
Gemeine Wespe

Jahreszeitliches Auftreten:

Langer Lebenszyklus. Größte Volksstärke meist erst gegen Mitte September. Überwinternde Jungköniginnen ab Anfang Mai, Arbeiterinnen von Anfang Juni bis Ende Oktober, Jungköniginnen und Männchen von Mitte August bis Ende Oktober. Absterben des Volkes Ende November / Anfang Dezember.

 

Volksstärke:

1000 – 5000 Tiere

 

Nest:

Nest aus morschem Holz, daher ockerfarben bis bräunlich. Mitunter sehr groß, mit bis zu zwei Meter Nestumfang.

Nistet unterirdisch oder in dunklen oberirdischen Hohlräumen wie Zwischendecken in Gebäuden, Gerätehütten und Dachböden, jedoch niemals offen im Freien.

 

Verhalten:

Bildet große Staaten und löst mit der Deutschen Wespe alle drei bis fünf Jahre die sogenannten „Wespenplagen“ aus. Dabei können sie recht lästig werden. Stechen, wenn sie gedrückt oder versehentlich angefasst werden.

 

Besonderheiten:

Geht an süße Nahrungsmittel (Kohlenhydrate). Auch süßes Obst, besonders Fallobst wird gerne aufgesucht.

Nest der Gemeinen Wespe
Nest der Gemeinen Wespe

Die Mittlere Wespe (Dolichovespula media)

Mittlere Wespe
Mittlere Wespe

Jahreszeitliches Auftreten:

Kurzer Lebenszyklus. Überwinterte Königinnen ab Ende April, Arbeiterinnen von Ende Mai bis Mitte September, Jungköniginnen und Männchen von Anfang August bis Mitte September. Bereits Ende September ist das Nest verlassen und die Saison zu Ende.

 

Volksstärke:

Bis max. 200 Tiere.

 

Nest:

Nest hellgrau mit weißlichen, grünen und rötlichen Streifen. Widerstandsfähiger als andere Wespennester, Oberfläche wasserabweisend. Bis zur Größe eines Fußballes

 

Verhalten:

Nest wird nur gegen Störungen im unmittelbaren Nestbereich verteidigt. Wird bei der Nahrungssuche dem Menschen nicht lästig.

 

Besonderheiten:

Nest meist im Gebüsch oder im Gezweig von Bäumen. Liebt das Licht, nistet niemals in dunklen Hohlräumen.

Seit 1984 auf der „Roten Liste“ der gefährdeten Tierarten.

Das Nest der Mittleren Wespe
Das Nest der Mittleren Wespe

Die Sächsische Wespe (Dolichovespula saxonica)

Sächsische Wespe
Sächsische Wespe

Jahreszeitliches Auftreten:

Kurzer Lebenszyklus. Überwinterte Königinnen ab Ende April, Arbeiterinnen von Ende Mai bis Mitte September, Jungköniginnen und Männchen von Anfang August bis Mitte September. Bereits Ende September ist das Nest verlassen und die Saison zu Ende.

 

Volksstärke:

200 – 300 Tiere

 

Nest:

Baumaterial ist verwittertes Holz – Nest ist grau. Bis zur Größe eines Fußballes.

 

Verhalten:

Tiere verteidigen sich nur bei Störungen im unmittelbaren Nestbereich und werden weder schädlich noch aggressiv.

 

Besonderheiten:

Eine der häufigsten Arten. Nistet im Hellen, meist gut sichtbar.

Das Nest der Sächsischen Wespe
Das Nest der Sächsischen Wespe

Die Hornisse (Vespa crabro)

Hornisse
Hornisse

Jahreszeitliches Auftreten:

Langer Lebenszyklus. Überwinterte Königinnen ab Mai. Arbeiterinnen von Anfang Juni bis Ende Oktober, Jungköniginnen und Männchen von Mitte August bis Ende Oktober. Die alte Königin stirbt im Laufe des Oktobers, die Arbeiterinnen im November, dann ist das Nest verlassen und die Hornissensaison zu Ende.

 

Volksstärke:

100 – 700 Tiere

 

Nest:

Baumaterial ist morsches Holz – Nestfarbe daher ockerfarben bis bräunlich. Freihängende Nester starker Völker sind von ca. 60 cm Höhe und ca. 30 cm Durchmesser.

 

Verhalten:

Verteidigen sich nur, wenn sie im unmittelbaren Nestbereich gestört werden. Stiche sind für den Mensch ebenso ungefährlich wie Stiche von Bienen und Wespen. Nahrungssuchende Hornissen werden dem Menschen nicht lästig.

 

Besonderheiten:

Fliegt und jagt auch bei Nacht (Nachtfalter)! Seit 1984 auf der „Roten Liste“ der gefährdeten Tierarten. Seit 1987 besonders geschützte Art

Hornissennest
Hornissennest